2. Advent, 5. Dezember 2021 – Lukas 3,4-6
„Alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.“
Das ist der zentrale Satz des Evangeliums. Ein Versprechen. Eine Zusage.
Die aber nicht einfach so wahr wird. Denn auf dem Weg zu Gott, auf der gerade Linie zwischen uns und Gott gibt es viele Hindernisse.
Abgründe und Schluchten
Berge und Hügel
Kurven und Stolperstellen
Welche das sind? Nun,
Manche sagen: Es liegt an der Kirche mit ihren Abgründen.
Wenn wir ihr folgen, kommen wir nie zu Gott.
Manche sagen: Es liegt an dem Riesenberg an Aufgaben, die mich täglich umgeben.
Ich habe so viel zu tun, da bleibt keine Zeit für Gott
Manche sagen: Mein Chef ist oberfromm, aber uns Mitarbeiter behandelt er mies.
Wenn Gott auch so ist, bleib mir weg mit dem.
Manche sagen: Ich bin in meinem Leben so oft gescheitert, bei mir läuft immer alles schief.
Nein, mich will Gott ganz sicher nicht.
Manche sagen: Jeder ist seines Glückes Schmied und das Glück gehört den Tüchtigen
Nein, ich schaff das schon, ich brauche keinen Gott
Manche sagen: So viel Leid in der Welt. Ich kann es sehen, täglich.
Erst wenn Gott eingreift, dann glaube ich.
Auf dem Weg zu Gott gibt es viele Hindernisse.
Abgründe und Schluchten.
Berge und Hügel.
Kurven und Stolperstellen.
Das wusste auch der Prophet Jesaja. Bestimmt war es damals auch nicht so leicht mit dem Weg zu Gott. Aber Jesaja hat eine Vision. Er sagt:
Jede Schlucht soll aufgefüllt /
und jeder Berg und Hügel abgetragen werden.
Was krumm ist, soll gerade, /
was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden.
Einer schöner Gedanke. Ein Wunder geradezu.
Wenn dieser eine Satz nicht wäre. Der allererste. Vielleicht erinnern Sie sich nicht mehr. Man überhört ihn leicht. Es ist der Satz, der mich meint. Und dich. Und euch. Und jeden von uns. Er heißt:
Ihr da! Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen!
Und dann werden alle Menschen schauen Gottes Heil.
Ihr da. Wir da. Es gibt viel zu tun.
Susanne Haverkamp