Die Erschütterung darüber, dass unser inzwischen suspendierter Pfarrer unter dem Verdacht der Verwendung kinderpornographischen Materials steht, erfasst unsere Gemeinde und die Bistumsleitung gleichermaßen. Generalvikar Ulrich Beckwermert und andere Bistumsvertreterinnen und -vertreter waren in den letzten Tagen bereits mehrfach in unserer Gemeinde, um mit verschiedenen Gruppen ins Gespräch zu kommen.

Auch Bischof Franz-Josef Bode hat am vergangenen Wochenende in einem persönlichen Schreiben an die Gemeindemitglieder von St. Elisabeth, St. Wiho und St. Josef seine tiefe Verbundenheit in der aktuellen Situation zum Ausdruck gebracht. Den Wortlaut des Schreibens, das in den Gottesdiensten am 13. und 14. November verlesen wurde, finden Sie unten.

Um auch die Möglichkeit einer persönlichen Begegnung und Aussprache zu schaffen, lädt der Bischof interessierte Gemeindemitglieder zum gemeinsamen Gottesdienst mit anschließendem Gespräch am Dienstag, 30. November 2021, um 19 Uhr in der St. Elisabeth-Kirche ein. Es gilt die 2G-Regel.

Eintrittskarten lagen ab Montag, 22. November 2021 in den Kirchen aus – sie sind inzwischen leider vergriffen.

 

Schreiben von Bischof Franz-Josef Bode an die Gemeindemitglieder,
verlesen in den Gottesdiensten in St. Elisabeth, St. Wiho und St. Josef in Osnabrück
am 13. und 14. November 2021:

,,Liebe Schwestern und Brüder in St. Elisabeth, St. Wiho und St. Josef,

in den letzten Tagen war ich im Gebet und in Gedanken mit Ihnen sehr eng verbunden. Irritiert und entsetzt reagieren wir auf die Nachricht von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Ihren Pfarrer. Ich musste den Priester mit sofortiger Wirkung von seinem priesterlichen Dienst entpflichten. Für meinen bischöflichen Dienst sind dies schwere und herausfordernde Tage.

Diese Vorgänge treffen Sie in der Gemeinde sehr persönlich. Ich ermutige Sie: Kommen Sie miteinander ins Gespräch! Tauschen Sie sich aus, sprechen Sie einander an, nehmen Sie die zahlreichen Gesprächsangebote des Pastoralen Teams Ihrer Pfarrei wahr. Benennen Sie Ihre Gesprächsbedürfnisse, so dass auch weitere Termine eingerichtet werden, wenn dies gewünscht wird.

Selbstverständlich stehen Ihnen auch die Beratungsstellen in unserer Stadt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Forum am Dom für Begegnungen und Kontakte zur Verfügung.

Mit Hochachtung nehme ich wahr, dass sich die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräfte Ihrer Pfarrei St. Elisabeth trotz großer persönlicher Betroffenheit im höchsten Maße engagieren. Die Homepage Ihrer Pfarrei gibt davon beeindruckend Zeugnis. Ich danke herzlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bistums, die diese Prozesse fachlich und geistlich begleiten.

Es ist wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen. Ich ermutige Sie, gerade in dieser schwierigen Zeit auch mit Gott ins Gespräch zu kommen. Ich verspreche Ihnen, Sie mit meinem Gebet weiterhin zu begleiten.

Ich habe es mir zur kostbaren Gewohnheit gemacht, dass ich am Ende von Konferenzen und Besprechungen ein Segensgebet spreche. Diesen Segenswunsch spreche ich Ihnen nun auch zu:

Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr lasse sein Angesicht über euch leuchten und sei euch gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht euch zu und schenke euch Frieden und Heil.
Das gewähre euch der dreieinige Gott: Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.“