Universität und Hochschule Osnabrück bieten im Rahmen des Formats Dialog Wissenschaft Gesellschaft Umwelt am 22.06.23 eine Veranstaltung zum Thema Kirche im Wandel an.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir um rechtzeitige Anmeldung.
Alle Interessierten der Pfarrei St. Elisabeth sind herzlich eingeladen, kostenlos teilzunehmen und mitzudiskutieren.

Hintergrund:

Missbrauchsskandale, Massenaustritte und der Rücktritt des Osnabrücker Bischofs Bode: Die katholische Kirche befindet sich in einer Krise. Fast 360.000 Menschen haben im Jahr 2021 die katholische Kirche verlassen und damit das Rekordjahr 2019 nochmals um etwa 86.000 übertroffen. Das Programm des Synodalen Weges soll seit 2019 mit mehr Kontrollinstanzen über bischöfliche Macht einhergehen, zu einer lückenlosen Aufklärung sexuellen Missbrauchs beitragen, sowie mehr Rechte für Frauen und einen besseren Umgang mit Geschlechterdiversität und Homosexualität auf modernisierte Wege leiten.

Im März dieses Jahres sind mit dem vorläufigen Abschluss des synodalen Weges Reformen entschieden worden, die von großen Kompromissen begleitet wurden. Seitens der katholischen Reformationsbefürworter wird starke Kritik an den Ergebnissen geübt, die aus ihrer Sicht nicht weit genug reichen: Ein Sinneswandel vieler Bischöfe sei kaum wahrzunehmen, Frauen sei die Priesterweihe weiterhin verwehrt und auch die Missbrauchsskandale würden nur zögerlich aufgearbeitet. Auf der anderen Seite erneuern Katholiken, allen voran der Vatikan, ihre Kritik an dem synodalen Weg, dessen Bestrebungen ihnen zu weit gehen. Sie betonen, dass Glauben und Lehre nicht verhandelbar seien und betrachten ihn als elitären und deutschen Sonderweg.

Diese konfliktbehaftete Ausgangslage wirft zentrale Fragen auf: Hat sich die Kirche zunehmend von den Menschen wegentwickelt? Welche Perspektiven hat die Kirche, welche Entwicklungen muss sie nehmen, um in der modernen Welt gesellschaftsfähig zu bleiben und wie kann sie die stark voneinander abweichenden Wünsche unter einem Dach vereinen?