Liebe Gemeinde!

Am 4. September 2023 haben wir im Pfarrgemeinderat darüber beraten, wie wir in Zukunft in unserer Pfarrei an den großen Feiertagen Weihnachten und Ostern Messe feiern können. Denn es ist so:

Wir sind jetzt und in Zukunft eine Pfarrei mit einem Priester. Weder werden wir einen zweiten Priester für unsere Pfarrei bekommen, noch können wir mit Aushilfen für die Feiertage rechnen. Wenn, wie jetzt im Sommer, unser Pastor in Urlaub ist, sind – noch – Vertretungen möglich. Aber für den gemeindlichen Alltag, auch an Feiertagen, gilt das nicht. Eine Pfarrei, drei Kirchen, ein Priester.

Entsprechend haben wir vor den Sommerferien bereits die Wochenend-Ordnung verändert. Jede Gemeinde hat seitdem eine Messe: St. Josef und St. Wiho am Samstag, St. Elisabeth am Sonntag.

Klar ist seitdem aber auch, dass wir die Gottesdienstordnung an den Feiertagen ebenso ändern müssen. Kein Priester kann drei Christmetten oder drei Osternächte feiern. Oder drei Karfreitagsliturgien um 15 Uhr.

Der Liturgieausschuss des Pfarrgemeinderats hat sich deshalb viele Gedanken darüber gemacht, wie eine Gottesdienstordnung in Zukunft aussehen kann, der Pfarrgemeinderat hat sie nun verabschiedet.

Der Ausgangspunkt, das muss man nicht beschönigen, ist ein Mangel. Ein Mangel an Priestern. Aber es liegt an uns, aus dem Mangel etwas Positives zu machen. Nämlich als Pfarrei weiter zusammenzuwachsen – und gleichzeitig so viel wie möglich an Ortstraditionen zu bewahren.

Soviel als Vorrede. Jetzt zur konkreten Ordnung.

1. Weihnachten

Nichts ändert sich daran, dass alle drei Gemeinden am Heiligabend nachmittags ein Krippenspiel anbieten werden. Dafür sind Ehrenamtliche und unsere Gemeindereferentinnen zuständig, das bleibt, wie es ist.

Christmetten wird es in Zukunft zwei geben: um 18 Uhr in St. Josef Hasbergen und um 22 Uhr in
St. Elisabeth. Es sind die größeren Kirchen – vor allem deshalb ist es die Gemeinde von St. Wiho, die auf eine eigene Christmette verzichten muss.

Dafür bekommt St. Wiho am Ersten Feiertag um 11.15 Uhr ein feierliches Festhochamt. An diesem Tag verzichtet St. Josef und hat keinen Gottesdienst vor Ort. In St. Elisabeth ist wie bisher um 10 Uhr die Messe zum Ersten Weihnachtsfeiertag.

Aber auch St. Elisabeth muss verzichten. Am Zweiten Weihnachtstag finden die Heiligen Messen um 9 Uhr in St. Josef und 11.15 Uhr in St. Wiho statt. Auch den beliebten Familiengottesdienst mit Spontanchor um 10 Uhr in St. Elisabeth wird es weiterhin geben – allerdings als Wortgottesdienst mit Kommunionspendung unter der Leitung von Laien.

2. Kar- und Ostertage

 Der Palmsonntag wird ganz normal gefeiert: drei Kirchen, drei Messen wie an jedem Wochenende.

Für Gründonnerstag, Karfreitag und die Osternacht gilt das nicht. Hier haben wir eine Entscheidung getroffen worden, die zunächst einmal für alle schmerzlich ist – und sich später hoffentlich als gut erweist: Wir sind eine Pfarrei und feiern das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu gemeinsam.

Das bedeutet konkret: Es gibt einen Abendmahlsgottesdienst am Gründonnerstag – für alle in St. Wiho. Es gibt eine Karfreitagsliturgie – für alle in St. Josef. Und es gibt eine Osternacht – für alle in St. Elisabeth.

Warum in dieser Aufteilung?

St. Wiho ist die kleinste Kirche, und der Gründonnerstag ist als Arbeitstag nicht so stark besucht. Außerdem hat St. Wiho ein sehr schönes Altarbild vom letzten Abendmahl. Das passt.

Die Osternacht soll in der größten – und wenn man so will – Hauptkirche gefeiert werden: in St. Elisabeth. Bleibt die Karfreitagsliturgie in St. Josef.

Um zeichenhaft deutlich zu machen, dass es wirklich eine gemeinsame Feier der Pfarrei ist, ist geplant, die liturgischen Dienste, Lektoren, Kommunionhelferinnen, Messdiener zu mischen. Zum Beispiel liest eine Lektorin von St. Wiho Karfreitag in St. Josef, und in der Osternacht gibt es einen langen Zug von Messdienerinnen und Messdieners aus allen drei Gemeinden. Damit man sich durch vertraute Personen in der ein wenig fremden Kirche gleich ein wenig mehr zu Hause fühlt.

Am Gründonnerstag soll es darüber hinaus die Möglichkeit geben, eine Agapefeier oder ähnliches in jeder der drei Kirchen anzubieten. Um diese Traditionen weiterleben zu lassen – und weil es in St. Wiho wegen des Umbaus des Kindergartens zur Zeit keine Gemeinderäume gibt, die groß genug für eine gemeinsame Agape sind.

Bleiben noch die übrigen Ostertage

Weil in St. Elisabeth die Osternacht gefeiert wird, gibt es hier keine Messe am Ostersonntag. Statt dessen ist die Ostermesse relativ früh in St. Wiho – damit anschließend die beliebte Tradition des Osterfrühstücks, wenn auch in anderer Form, weiterleben kann. Um 11.15 Uhr ist außerdem das Osterhochamt in St. Josef.

Am Ostermontag wird es nur eine Messe geben: die Familienmesse mit Spontanchor in St. Elisabeth.

Apropos Familie: der Wortgottesdienst für Kinder am Gründonnerstag um 17 Uhr in St. Josef und der Kinderkreuzweg am Karfreitag um 11 Uhr in St. Wiho finden statt wie gewöhnlich.

Liebe Gemeinde,

Dinge ändern sich – auch in der Kirche, auch in unserer Pfarrei. Dass nicht mehr alles nur rund um den eigenen Kirchenturm stattfindet, fordert heraus. Aber wer sagt, dass Herausforderungen immer nur schlecht sind? Kann es nicht sein, dass mit Vielen zu feiern, einen kleinen Umweg wert ist? Und für alle, die nicht oder nicht mehr mobil sind: Da finden wir Lösungen. Wäre ja geradezu unchristlich, wenn nicht …